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Rente mit 63 und trotzdem weiter arbeiten – wie Freiheit, Planung und ein Hauch Luxus zusammenpassen

Wer mit 63 in den Ruhestand geht, trifft eine Entscheidung, die nicht nur finanziell gut überlegt sein will, sondern auch das eigene Lebensgefühl betrifft. Viele Menschen träumen davon, endlich mehr Zeit für sich zu haben, reisen zu können oder sich um die Enkel zu kümmern. Doch nicht jeder möchte mit dem Renteneintritt aufhören zu arbeiten. Für manche bedeutet ein aktives Berufsleben auch Unabhängigkeit, Struktur oder schlichtweg ein gewisses Maß an finanziellem Luxus. Und genau hier beginnt das spannende Zusammenspiel zwischen Altersrente und dem Wunsch, weiter aktiv zu bleiben.

In den letzten Jahren hat sich der Blick auf den Ruhestand verändert. Immer mehr Menschen sehen den Rentenbeginn nicht als endgültigen Schlussstrich, sondern als Übergang in eine neue Lebensphase – selbstbestimmter, flexibler, mit neuen Prioritäten. Das Weiterarbeiten nach 63 ist längst kein Ausnahmefall mehr, sondern eine bewusste Entscheidung vieler, die sich auch mit einem gesunden Maß an Luxus und Lebensqualität verbinden lässt.

Was du über die Rente mit 63 wissen musst

Die Altersrente mit 63 ist vor allem für diejenigen gedacht, die 45 Beitragsjahre bei der Deutschen Rentenversicherung nachweisen können. Wer diese Voraussetzung erfüllt, kann ohne Rentenabschläge früher in den Ruhestand gehen. Doch viele wissen nicht genau, ob sie tatsächlich berechtigt sind, ab diesem Renteneintrittsalter auszusteigen.

Wichtig zu wissen:

  • Die Rente mit 63 gibt es nur für Jahrgänge bis 1964 ohne Abzüge. Danach steigt das Eintrittsalter schrittweise.
  • Ohne 45 Beitragsjahre ist ein früher Rentenbeginn zwar möglich, aber mit finanziellen Kürzungen verbunden.
  • Wer beispielsweise mit 63 in Rente geht, aber nur 40 Beitragsjahre hat, muss mit dauerhaften Abschlägen von bis zu 14,4 Prozent rechnen.

Die Entscheidung für die Rente 2025 hängt also stark davon ab, ob du die Voraussetzungen erfüllst – und wie du dir dein Leben ab diesem Zeitpunkt vorstellst. Es lohnt sich, frühzeitig die eigene Rentenhistorie zu prüfen und ggf. fehlende Zeiten durch freiwillige Beiträge oder Nachzahlungen auszugleichen. Auch Beratungen bei der Rentenversicherung oder Verbraucherzentralen können dabei helfen, den Überblick zu behalten.

Arbeiten nach dem Rentenbeginn mit 63 – das ist erlaubt

Viele Menschen stellen sich die Frage: Kann ich mit 63 in Rente gehen und weiter arbeiten? Die Antwort lautet: Ja, das geht. Du darfst auch nach dem offiziellen Renteneintritt weiter arbeiten, sowohl in Teilzeit als auch in Vollzeit. Die spannende Frage ist jedoch, ob du bereits Rente beziehst oder ob du diese noch hinauszögerst.

Wenn du schon Altersrente bekommst, gelten bestimmte Grenzen beim Hinzuverdienst. Seit der Reform dürfen Rentner deutlich mehr dazuverdienen als früher, ohne dass die Rente gekürzt wird. Besonders seit 2023 ist es erlaubt, unbegrenzt zu arbeiten – vorausgesetzt, es handelt sich um die reguläre Altersrente ohne Abschläge. In der Übergangszeit (zum Beispiel bei Frührente) gelten allerdings noch bestimmte Grenzen. Wer mit 63 in Frührente geht, darf laut aktueller Regelung maximal 6.300 Euro im Jahr dazuverdienen. Alles, was darüber hinausgeht, kann Auswirkungen auf die Rentenzahlung haben.

Das bedeutet: Wer genau weiß, in welcher Rentenform er sich befindet, kann klug planen. Manche entscheiden sich bewusst dafür, die Rente erst später zu beantragen und zunächst weiterzuarbeiten, um so einen höheren Rentenanspruch aufzubauen und gleichzeitig flexibel zu bleiben.

So viel darfst du zur Rente mit 63 dazuverdienen

Ob du neben deiner Altersrente arbeitest, weil du Freude am Beruf hast oder dir gewisse Extras im Leben leisten möchtest – wie etwa mehr Reisen, Kultur oder ein neues E-Bike – ist ganz dir überlassen. Wer im Ruhestand noch aktiv sein möchte, darf unter bestimmten Bedingungen durchaus mehr verdienen.

Wichtige Punkte zum Thema Zuverdienst:

  • Bei abschlagsfreier Rente mit 63 (nach 45 Jahren Beitragszeit) gibt es keine Zuverdienstgrenze mehr.
  • Bei einer Rente mit Abschlägen liegt die Grenze bei 6.300 Euro pro Kalenderjahr.
  • Selbstständige müssen ihre Einnahmen eigenständig angeben und werden im Zweifel individuell bewertet.

Hinzu kommt: Auch Minijobs mit einem monatlichen Verdienst von bis zu 538 Euro sind erlaubt und besonders beliebt. Sie bieten ein gutes Verhältnis zwischen Zeitaufwand und Einkommen und sind sozialversicherungsfrei. Das ist vor allem für Rentner interessant, die nicht mehr im alten Arbeitstempo weitermachen möchten, aber dennoch aktiv bleiben wollen. Ein regelmäßiges kleines Zusatzeinkommen ermöglicht dir vielleicht, spontan ein verlängertes Wochenende im Wellnesshotel zu buchen oder dir ein neues Fahrrad zu gönnen. Genau das verstehen viele unter einem gewissen Luxus im Ruhestand – sich Wünsche erfüllen, ohne auf jeden Cent achten zu müssen.

Was steuerlich zu beachten ist, wenn du weiter arbeitest

Auch wenn es angenehm ist, zusätzliches Geld zu verdienen, solltest du die steuerlichen Auswirkungen nicht unterschätzen. Sobald du neben deiner Rente weiter arbeitest, erhöht sich automatisch dein gesamtes Jahreseinkommen. Je nach Höhe dieses zusätzlichen Einkommens musst du möglicherweise Lohnsteuer abführen. Hinzu kommt, dass deine Rente teilweise versteuert werden muss, wobei hier der sogenannte Besteuerungsanteil entscheidend ist. Zusätzlich können unter bestimmten Voraussetzungen auch Beiträge zur Kranken- und Pflegeversicherung anfallen. Ein Beispiel: Der Rentenfreibetrag für Neurentner kann, abhängig vom Eintrittsjahr, unter 18.000 Euro liegen. Liegt dein Einkommen darüber, bist du verpflichtet, eine Steuererklärung abzugeben. Stiftung Warentest empfiehlt daher dringend, frühzeitig eine Musterberechnung durchzuführen – idealerweise mithilfe eines Steuerberaters oder einer Lohnsteuerhilfe. Besonders wenn du planst, regelmäßig und deutlich mehr als einen Minijob auszuüben, ist es wichtig, die steuerlichen Belastungen genau zu prüfen. Ehepaare sollten zusätzlich bedenken, dass sich die Steuerlast je nach gemeinsamer oder getrennter Veranlagung erheblich unterscheiden kann.

Rechtliche und organisatorische Aspekte beim Weiterarbeiten

Wenn du dich entscheidest, nach dem Renteneintritt weiter berufstätig zu sein, solltest du auch über die arbeitsrechtlichen Konsequenzen gut informiert sein. Selbst wenn du offiziell bereits in Rente bist, benötigst du in jedem Fall einen neuen Arbeitsvertrag – vor allem dann, wenn du weiterhin beim bisherigen Arbeitgeber tätig bleiben möchtest. Dabei ist wichtig zu wissen, dass ein automatischer Kündigungsschutz nicht mehr gegeben ist, es sei denn, dieser wird ausdrücklich im Vertrag vereinbart. Ebenso muss der Anspruch auf Urlaubstage neu geregelt und schriftlich festgehalten werden. Meistens nutzen Arbeitgeber für solche Weiterbeschäftigungen befristete Verträge oder Teilzeitmodelle. Als Selbstständiger hingegen gelten andere Regelungen, und auch hier ist es wichtig, alle Einkünfte sorgfältig zu dokumentieren. Darüber hinaus bieten Modelle wie die Flexirente oder Altersteilzeit interessante Alternativen. Diese ermöglichen einen fließenden Übergang vom Berufsleben in den Ruhestand. Vereinbarst du ein solches Modell mit deinem Arbeitgeber, erhältst du zusätzliche Planungssicherheit und kannst dich schrittweise an den neuen Lebensabschnitt gewöhnen.

Wie du Arbeit, Rente und Lebensfreude kombinieren kannst

Mehr Zeit für Reisen, ein neues Hobby entdecken oder einfach den Alltag ohne finanzielle Sorgen genießen – all dies wird möglich, wenn du deinen Ruhestand mit einer Weiterbeschäftigung kombinierst. Planst du deine finanzielle Situation geschickt, kannst du nicht nur deine grundlegende Versorgung sichern, sondern dir auch besondere Wünsche erfüllen. Luxus im Alter bedeutet dabei nicht zwangsläufig, ständig ferne Reisen zu machen. Es kann genauso luxuriös sein, einfach sorgenfrei zu leben, spontan ein Restaurant zu besuchen, sich ein Auto zu kaufen, ohne jahrelang zu sparen, oder den Enkelkindern besondere Geschenke zu machen. Ein solches Lebensgefühl entsteht, wenn du deinen Ruhestand aktiv gestaltest, deine Altersrente klug nutzt und dazu durch gezieltes Weiterarbeiten finanziellen Spielraum schaffst. Es ist nie zu früh, sich zu überlegen, wie das Leben aussehen könnte, wenn der Arbeitsalltag weniger wird – und es ist ebenso nie zu spät, noch einmal neue Wege zu gehen.

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